Lean Management bei KSB Shanghai Pump
Als der deutsche Pumpen- und Armaturenhersteller KSB nach Möglichkeiten suchte, die Prozesse im Petrochemie- und Chemiegeschäft seiner chinesischen Tochtergesellschaft KSB Shanghai Pump Co., Ltd. zu verbessern, beschloss das Projektteam, ganz vorne zu beginnen: in der Vertriebsleitung.
Der Pumpenspezialist KSB hat seine Zentrale für Petrochemie und Chemiepumpen nicht an seinem beschaulichen Heimatort Frankenthal, sondern in Shanghai angesiedelt. Von China aus steuert der Marktbereich seine ehrgeizigen Expansionspläne in diesem dynamischen Markt. Trotz des vielversprechenden Starts hat KSB noch einige Herausforderungen zu bewältigen: „Wir haben erkannt, dass wir unsere Prozesse optimieren müssen, um unsere Wachstumsziele zu erreichen“, sagt Bernd Hoffmann, Präsident Marktbereich Petrochemicals/Chemicals.
Erster Schritt: Die Vertriebsabteilung
Das Unternehmen beschloss, seine Lean Journey am ersten Punkt des Kundenkontakts zu beginnen: der Vertriebsabteilung. Bernd Hoffmann erklärt: „Der Vertrieb ist der erste Schritt im gesamten Prozess. Wenn der Vertrieb einen guten Beitrag leisten kann, wirkt sich das positiv auf das gesamte Unternehmen aus. Der weitere Prozess kann deutlich reibungsloser ablaufen. Deshalb ist der Vertrieb für uns ein zentraler Punkt.“ Beginnend mit dem Vertriebsprozess von der Projektakquise bis zur Vertragsübergabe wird die schlanke Transformation mit dem Prozess der Auftragsabwicklung fortgesetzt.
Schritt für Schritt wird seither der gesamte Betrieb auf Lean Management umgestellt. „Die Auftragsabwicklung ist extrem komplex und in der Vergangenheit gab es Unstimmigkeiten bei der Weitergabe von Informationen aus der Vertriebsabteilung an andere Abteilungen. Oft gab es keinen genauen Auftrag oder zu viele offene Punkte. Unstimmigkeiten z. B. bei den Einkaufsspezifikationen für Handelswaren oder bei den Anforderungen an die Lackierung und Prüfung der Pumpen führten während der Auftragsabwicklung zu vielen Diskussionen und Reklamationen“, erläutert Bernd Hoffmann.
Es ist viel einfacher, von außen zu schauen und die Unterstützung eines Beraters in Anspruch zu nehmen, als von innen heraus zu versuchen, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir diesen Umstellungsprozess durchführen müssen. Dieser Umstellungsprozess richtung lean ist sehr schwierig, weil er über alle hierarchien hinweg umgesetzt werden muss.
Bernd Hoffmann
President Market Area Petrochemicals/Chemicals, KSB SE & Co. KGaA
Start the Lean Journey
Gemeinsam mit der chinesischen Niederlassung der Staufen AG startete KSB ein Lean Management-Projekt. Die Hauptziele wurden wie folgt definiert:
- Optimierung der Geschäftsprozesse
- Steigerung der betrieblichen Effizienz
- Transparenz im Tagesgeschäft
Das Umsetzungskonzept wurde auf einen reibungslosen Auftragsablauf bei größtmöglicher Transparenz ausgelegt. Im Detail:
- Einrichtung eines strukturierten visuellen Managementsystems, das einen klaren Überblick über den Status von Projekten bietet
- Schnelle Identifizierung potenzieller Prozessabweichungen und Schließen der Problemlösungsschleife
- Verbesserte Statusverfolgung während des gesamten Prozesses und Festlegung prozessorientierter KPIs (z. B. Trefferquote, Durchlaufzeit, Lieferzuverlässigkeit). Die strukturierte Analyse sollte auch einen kontinuierlichen Lessons-learned-Ansatz ermöglichen.
Besonders hilfreich sei die Einführung regelmäßiger Meetings nach den Lean-Prinzipien gewesen, so Hoffmann: „Nach etwa einem halben Jahr konnten wir ein erstes positives Fazit ziehen. Die Zahl der Missverständnisse zwischen dem Vertrieb und anderen Abteilungen ging deutlich zurück.“ Das Unternehmen hat ein besseres Verständnis für Prozessabweichungen gewonnen. KSB wird auch ein neues System zur Überprüfung und Verfolgung des Auftragsstatus entlang der Vertriebs- und Produktionslinie entwickeln.
Die Einführung von Lean Management ist weniger ein Projekt als vielmehr ein kontinuierlicher Weg zur Optimierung und effizienteren Arbeitsweise. KSB hat großen Wert darauf gelegt, dass die Menschen im Unternehmen, angefangen bei der Geschäftsführung bis hin zu allen Hierarchieebenen, das neue Konzept annehmen und maßgeblich an der Umsetzung mitwirken. Dafür hat sich das Unternehmen externe Hilfe geholt.
verbesserungspotenzial
Hat sich die Mühe gelohnt? Hoffmann bejaht: „Es hat mir die Augen geöffnet, als ich erkannte, welches Potenzial wir mit diesem Betrieb hier in Shanghai haben. Die Menschen spüren, dass es eine Chance gibt, sich durch dieses Konzept und durch die Umsetzung dieses Projekts zu verbessern. Und wir haben nicht nur Vertrauen geschaffen, sondern bei den Menschen auch ein besseres Verständnis für den Prozess erzeugt: Es gibt Verbesserungspotenzial, und es gibt einen Weg, dieses zu heben.“
Das Unternehmen
Pumpen, Armaturen und Services: Das ist das Geschäft von KSB. Die Wurzeln des Unternehmens gehen auf den Maschinenbauingenieur Johannes Klein zurück, der 1871 ein Patent auf den von ihm erfundenen Kesselspeiseapparat erhielt. Ab 1887 war das Unternehmen an der Börse notiert. Heute beschäftigt die KSB SE & Co. KGaA mehr als 15.000 Mitarbeitende in weltweit 102 Gesellschaften und 190 Servicezentren.
15.000
Mitarbeitende
2,344
MIO. € umsatz
1871
Gründung
Magazinartikel über KSB
Lean Management bei KSB Shanghai Pump: SMOOTH OPERATIONS
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Behind every successful lean transformation is a team and a good coach. Michael Galler, Vice President Operations of the Rittal subsidiary in China, likens this to tennis: “to become a top player, you need a good coach. together with Staufen China as an expert in lean management, the company initiated a far-reaching change process. successfully: Rittal achieved a cultural change and improved all important KPIs.
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